Was ist der 2. Weihnachtstag?
Der 2. Weihnachtstag am 26. Dezember ist ein bundesweiter gesetzlicher Feiertag in Deutschland, der dem heiligen Stephanus gewidmet ist und die Weihnachtszeit beschließt.
Datum und gesetzlicher Feiertag in Deutschland
Der 2. Weihnachtstag findet jedes Jahr am 26. Dezember statt. In Deutschland ist dieser Tag ein bundeseinheitlicher gesetzlicher Feiertag.
Das bedeutet, dass Sie an diesem Tag arbeitsfrei haben. Geschäfte, Büros und die meisten Einrichtungen bleiben geschlossen.
Der 2. Weihnachtsfeiertag gilt in allen 16 Bundesländern. Er ist somit einer der wenigen Feiertage, die deutschlandweit einheitlich geregelt sind.
Auch in anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich ist der 26. Dezember ein gesetzlicher Feiertag. Dort wird er auch als Stefanitag bezeichnet.
Historischer und religiöser Ursprung
Der 2. Weihnachtstag ist dem heiligen Stephanus gewidmet. Stephanus war der erste christliche Märtyrer, der für seinen Glauben starb.
Er wurde bereits in der frühen Kirche als Heiliger verehrt. Sein Gedenktag wurde bewusst auf den 26. Dezember gelegt, direkt nach der Geburt Christi.
In der katholischen Tradition steht der Stephanustag für das Zeugnis des Glaubens bis zum Tod. Stephanus wurde gesteinigt, weil er sich zu seinem christlichen Glauben bekannte.
Die evangelischen Kirchen legen am 2. Weihnachtstag den Fokus auf die Menschwerdung Jesu. Dabei steht nicht mehr die Geburtsgeschichte im Mittelpunkt, sondern Gottes Weg zu den Menschen.
Bedeutung als Teil des Weihnachtsfestes
Der 2. Weihnachtstag bildet den Abschluss der traditionellen Weihnachtszeit. Er vervollständigt das Weihnachtsfest als mehrtägige Feier.
Am 26. Dezember feiern Christen, dass Gott menschlich wurde und zu ihnen auf die Erde kam. Diese Botschaft der Menschwerdung steht im Zentrum des Tages.
Für viele Familien ist der 2. Weihnachtsfeiertag ein Tag der Ruhe und Besinnung. Nach der oft hektischen Zeit um Heiligabend und den 1. Weihnachtstag können Sie zur Ruhe kommen.
Der Tag dient auch dazu, das Weihnachtsfest noch einmal bewusst zu durchdenken. Die Bedeutung von Weihnachten kann so über mehrere Tage hinweg gefeiert und reflektiert werden.
Traditionen und Bräuche am 2. Weihnachtstag
Der 26. Dezember bringt entspannte Familientraditionen und regionale Stephani-Bräuche mit sich, während kulinarische Genüsse wie Lebkuchen die festliche Stimmung abrunden.
Familienleben und gemeinsame Aktivitäten
Am zweiten Weihnachtstag steht entspannte Zeit mit deiner Familie im Mittelpunkt. Viele nutzen diesen Tag für ausgedehnte Spaziergänge in der winterlichen Natur.
Du kannst die ruhige Atmosphäre genießen, während das Fest vom Vortag noch nachklingt. Oft treffen sich Verwandte, die am ersten Weihnachtstag nicht dabei waren.
Beliebte Aktivitäten am 26. Dezember:
- Winterwanderungen durch verschneite Landschaften
- Entspannte Spielrunden mit der Familie
- Besuche bei entfernteren Verwandten
- Gemeinsames Aufräumen der Weihnachtsgeschenke
Viele Familien nutzen den Tag auch, um Weihnachtsfotos zu sortieren oder neue Geschenke auszuprobieren. Die Tradition des gemeinsamen Restessens verbindet Generationen.
Regionale Besonderheiten und Stephani-Brauchtum
Der Stephanstag oder Stefanitag ehrt den heiligen Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer. In katholischen Regionen hat dieser Tag besondere religiöse Bedeutung.
In Bayern und Österreich finden traditionelle Stephani-Umritte statt. Dabei segnen Priester Pferde und andere Tiere zum Gedenken an den Heiligen.
Regionale Traditionen:
- Alpenregion: Stephani-Ritte mit geschmückten Pferden
- Norddeutschland: Boxing Day-Einflüsse durch britische Traditionen
- Rheinland: Stephani-Märkte mit handwerklichen Erzeugnissen
In evangelischen Kirchen steht die Menschwerdung Jesu nach dem Johannes-Evangelium im Mittelpunkt der Gottesdienste. Diese theologische Tradition unterscheidet sich vom ersten Weihnachtstag.
Kulinarische Genüsse und weihnachtliche Spezialitäten
Lebkuchen und andere Weihnachtsgebäcke spielen am zweiten Feiertag eine zentrale Rolle. Du findest sie auf fast jedem Kaffeetisch.
Viele Familien bereiten ein entspanntes Brunch vor, bei dem Reste vom Weihnachtsessen kreativ verwertet werden. Traditionelle Weihnachtsplätzchen sorgen für gemütliche Atmosphäre.
| Beliebte Speisen | Beschreibung |
|---|---|
| Lebkuchen-Variationen | Honigkuchen, Elisenlebkuchen, geröstete Nüsse |
| Weihnachtsbraten-Reste | Kalter Aufschnitt, Suppen aus Knochen |
| Heißgetränke | Glühwein, Feuerzangenbowle, Kinderpunsch |
Der Stollen wird oft erst am zweiten Weihnachtstag angeschnitten, da er Zeit zum „Reifen“ braucht. Geröstete Nüsse und Dominosteine runden das süße Angebot ab.
In vielen Regionen ist es Tradition, selbstgebackene Plätzchen an Nachbarn zu verschenken.
Der 2. Weihnachtstag in Musik und Kultur
Der zweite Weihnachtstag hat eine reiche musikalische Tradition, die von Johann Sebastian Bachs liturgischen Kompositionen bis zu modernen kulturellen Veranstaltungen reicht. Sie können an diesem Tag sowohl klassische Weihnachtskantaten als auch zeitgenössische Konzerte erleben, während verschiedene Länder ihre eigenen Bezeichnungen für diesen Feiertag pflegen.
J.S. Bach und die Kantate BWV 121
Bach komponierte BWV 121 „Christum wir sollen loben schon“ im Jahr 1724, seinem zweiten Jahr als Thomaskantor in Leipzig. Sie hören in dieser Kantate eine besondere Hommage an die lutherische Tradition.
Die ersten Takte klingen bewusst wie eine alte Motette. Bach wollte damit den ursprünglichen Klang des Martin Luther-Hymnus ehren. Diese stilistische Wahl zeigt Bachs Respekt vor der musikalischen Vergangenheit.
Die Kantate wurde sowohl in der Thomaskirche als auch in der Nikolaikirche aufgeführt. Sie gehört zu Bachs vier Leipziger Kantaten für den zweiten Weihnachtstag.
Das Werk entstand speziell für die liturgische Weihnachtszeit. Wenn Sie heute diese Kantate hören, erleben Sie Bachs meisterhafte Verbindung von Text und Musik.
Christum wir sollen loben schon
„Christum wir sollen loben schon“ basiert auf einem Martin Luther-Hymnus. Sie finden in diesem Text eine direkte Aufforderung zum Lob Christi während der Weihnachtszeit.
Der ursprüngliche Hymnus stammt aus der Reformationszeit. Luther schuf damit ein deutschsprachiges Weihnachtslied für die protestantische Gemeinde.
Moderne Verwendung:
- Kirchliche Gottesdienste am 26. Dezember
- Konzerte während der Weihnachtszeit
- Gemeinschaftliches Singen in Gemeinden
Die Nordkirche hat diesen Hymnus als Monatslied ins Kirchenjahr integriert. Sie können das Lied sowohl alleine als auch in der Gemeinschaft singen.
Bachs Vertonung macht den Text durch komplexe Harmonien noch ausdrucksvoller. Die musikalische Gestaltung unterstreicht die theologische Botschaft der Geburt Jesu.
Internationale Bezeichnungen: Boxing Day und mehr
In England und anderen Commonwealth-Ländern kennen Sie den 26. Dezember als „Boxing Day“. Dieser Name hat nichts mit Sport zu tun, sondern stammt von der Tradition, Geschenkboxen zu verteilen.
Europäische Bezeichnungen:
- Deutschland: Zweiter Weihnachtstag
- Österreich: Stefanitag (nach dem Heiligen Stephanus)
- Niederlande: Tweede Kerstdag
- Frankreich: Lendemain de Noël
Der Tag ehrt den Heiligen Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer. Sie finden seinen Namenstag traditionell am 26. Dezember im Kirchenkalender.
In den meisten europäischen Staaten ist dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag. Kulturelle Veranstaltungen nutzen diese freie Zeit für besondere Konzerte und Aufführungen.
Moderne Konzerte reichen von klassischer Musik bis zu populären Interpretationen. Sie können beispielsweise Veranstaltungen wie „Rock me Amadeus“ erleben, die Mozart mit zeitgenössischen Künstlern verbinden.