Thomastag

Was ist der Thomastag?

Der Thomastag findet am 21. Dezember statt und ehrt den Apostel Thomas als einen der zwölf Jünger Jesu. Verschiedene christliche Konfessionen begehen diesen Gedenktag unterschiedlich, wobei sich die Termine und Traditionen über die Jahrhunderte gewandelt haben.

Datum und Ursprung

Der 21. Dezember markiert traditionell den Thomastag im christlichen Kalender. Dieser Termin fällt mit der Wintersonnenwende zusammen – dem kürzesten Tag des Jahres.

Die Nacht vom 20. auf den 21. Dezember wird als Thomasnacht bezeichnet. Sie gilt als die längste Nacht des Jahres und hat besondere Bedeutung im Volksbrauchtum.

Der Gedenktag ehrt den Apostel Thomas, einen der zwölf Jünger Jesu Christi. Thomas ist besonders bekannt für seine anfänglichen Zweifel an der Auferstehung Jesu.

Nach der Überlieferung wurde der kürzeste Tag des Jahres als symbolische „Strafe“ für Thomas‘ Unglauben gewählt. Er wollte die Wundmale Jesu berühren, bevor er an die Auferstehung glaubte.

Bedeutung im christlichen Kontext

In der evangelischen und anglikanischen Kirche begehen Sie den Thomastag weiterhin am 21. Dezember. Diese Konfessionen halten an dem ursprünglichen Datum fest.

Thomas verkörpert den zweifelnden Glauben, der durch Erfahrung zur Gewissheit wird. Seine Geschichte zeigt, dass Zweifel im Glauben normal und überwindbar sind.

Der Apostel forderte Beweise für Jesu Auferstehung und sagte: „Wenn ich nicht die Wundmale sehe und berühre, glaube ich nicht.“ Diese Haltung machte ihn zum Symbol für Menschen, die ihren Glauben durch eigene Erfahrung festigen.

Viele Gläubige sehen in Thomas einen Apostel, der ihre eigenen Glaubenszweifel widerspiegelt. Seine Geschichte ermutigt dazu, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen.

Veränderungen des Gedenktages

Die römisch-katholische Kirche verlegte den Thomastag 1970 auf den 3. Juli. Dieser neue Termin bezieht sich auf die Übertragung der Thomas-Reliquien nach Edessa.

Der ursprüngliche Dezember-Termin kollidierte mit der hohen liturgischen Bedeutung der Adventstage. Zwischen dem 17. und 23. Dezember haben andere liturgische Feiern Vorrang.

Im außerordentlichen römischen Ritus blieb der 21. Dezember als Thomastag erhalten. Auch im Volksmund bezeichnen viele Menschen dieses Datum weiterhin als Thomastag.

Die Änderung zeigt, wie sich liturgische Praktiken den pastoralen Bedürfnissen anpassen. Verschiedene Traditionen können parallel bestehen und unterschiedliche Aspekte des Glaubens betonen.

Traditionen und Bräuche zum Thomastag

Der Thomastag am 21. Dezember ist reich an jahrhundertealten Traditionen, die von der Wintersonnenwende bis hin zu regionalen Aberglauben reichen. Als erste Rauhnacht markiert dieser Tag den Beginn einer mystischen Zeit voller Rituale und Bauernweisheiten.

Thomasnacht und Wintersonnenwende

Die Thomasnacht vom 20. auf den 21. Dezember gilt als längste Nacht des Jahres und erste Rauhnacht. Diese besondere Zeit verbindet christliche und vorchristliche Traditionen miteinander.

In westfriesischen Gemeinden beginnt am Thomastag ein zwölftägiges Glockengeläut. Dieses traditionelle „Sint-Thomasluiden“ sollte ursprünglich böse Geister vertreiben. Ähnliche Bräuche findest du auch in Niederschlesien und den neuen Bundesländern.

Die Volksweisheit besagt: „Ab dem Thomastag wächst der Tag um einen Hahnenschrei.“ Diese Bauernregel zeigt, dass Menschen schon früh den Wendepunkt des Jahres erkannten.

In Thüringen und Böhmen nennt man die Thomasnacht auch „Durchspinn-Nacht“ oder „Durchsitz-Nacht“. Der Name deutet darauf hin, dass Menschen diese lange Nacht traditionell mit Handarbeiten verbrachten.

Regionale Aberglauben und Legenden

Verschiedene Regionen haben ihre eigenen faszinierenden Aberglauben rund um die Thomasnacht entwickelt. Diese Traditionen spiegeln die Hoffnungen und Ängste der Menschen wider.

Kärnten: Junge Bauern praktizierten das „Zaunstecken-Zählen“. Du nanntest eine Zahl und zähltest vom Zaun-tor aus die entsprechenden Pfähle ab. Das Aussehen des Pfostens – jung oder morsch – sollte das Erscheinungsbild deiner zukünftigen Liebsten vorhersagen.

Altbayern: Ledige Frauen stellten sich nackt auf einen Schemel vor ihrem Bett. Mit den Worten „Betschemel i tritt di, heiliger Thomas i bitt di, lass mi sehn den Herzallerliebsten mein“ hofften sie, ihren künftigen Ehemann im Traum zu sehen.

Lüneburger Heide: Kinder gehen beim „Thomsen“ singend von Haus zu Haus und erhalten Süßigkeiten. Dieser Brauch ersetzt hier das Martinssingen, wird aber durch Halloween zunehmend verdrängt.

Typische Rituale und Aktivitäten

Der Thomastag brachte verschiedene praktische und spirituelle Aktivitäten mit sich. Diese Rituale prägten den Alltag der Menschen nachhaltig.

Schlachtung der Mettensau: Der 21. Dezember war traditionell der Tag für die Schlachtung des „Weihnachters“ – eines speziell für das Weihnachtsfest gemästeten Hausschweins. Das Fleisch diente als Festbraten nach der Christmette.

Amtswechsel: Bis ins 19. Jahrhundert endete in österreichischen Ländern am Thomastag die einjährige Amtszeit von Stadtrichtern und Gemeinderäten. Die Neuwahlen fanden am Thomastag oder am vorherigen Sonntag statt.

Studentische Traditionen: In Nürnberg treffen sich Studentenverbindungen traditionell am Wochenende vor Weihnachten. Diese Thomaskneipen und der gemeinsame Bummel über den Christkindlesmarkt sind wichtige Traditionen.

Wahrsagerei: Heiratswillige Mädchen blieben bis Mitternacht wach und blickten in Wasser oder Spiegel, um das Gesicht ihres Zukünftigen zu sehen.

Bauernregeln rund um den Thomastag

Die Bauernregeln zum Thomastag zeigen, wie wichtig dieser Wendepunkt im bäuerlichen Kalender war. Diese Weisheiten halfen bei der Jahresplanung.

Die bekannteste Regel lautet: „Ab dem Thomastag wächst der Tag um einen Hahnenschrei.“ Sie markiert die Wende von der dunkelsten Zeit hin zu längeren Tagen.

Weitere traditionelle Bauernregeln beschäftigten sich mit Wettervorhersagen und landwirtschaftlichen Arbeiten. Der Thomastag galt als wichtiger Orientierungspunkt für die Winterplanung.

Viele Regeln ähneln denen der Andreasnacht, da beide Termine in der mystischen Vorweihnachtszeit liegen. Die Kombination aus praktischer Lebenshilfe und spirituellen Elementen machte diese Regeln besonders wertvoll.

Thomas Tag: Leuchtturm-Experte und technisches Wissen

Thomas Tag revolutionierte die Leuchtturmtechnik durch seine Entwicklung der Fresnel-Linse, die das Gewichts- und Lichtproblem herkömmlicher Reflektoren löste. Seine Forschungsarbeit begann 1819 und führte zu bahnbrechenden Innovationen in der Leuchtturmbeleuchtung.

Forschung zu Leuchttürmen

Die französische Leuchtturmkommission wurde 1811 gegründet. Du kannst dir vorstellen, wie wichtig bessere Beleuchtung für die Schifffahrt war.

1819 schlug Arago eine systematische Untersuchung zur Verbesserung der Leuchtturmbeleuchtung vor. Tag wurde als Mitarbeiter für dieses Projekt ausgewählt.

Bereits zwei Monate nach Projektbeginn legte Tag seinen ersten Bericht vor. Seine Analyse konzentrierte sich auf die damaligen Metallreflektoren und deren Schwächen.

Tag schlug vor, Metallreflektoren durch Glaslinsen zu ersetzen. Er wollte auch einzelne Dochtlampen durch eine große Argand-Lampe mit konzentrischen Dochten ersetzen.

Geschichte der Leuchtturmtechnik

Erste Linsen in Leuchttürmen gab es bereits Ende des 17. Jahrhunderts in England. In Amerika wurden sie 1810 eingesetzt.

Alle frühen Versuche scheiterten an zwei Hauptproblemen. Das Glas war zu dick und von schlechter Qualität, was zu erheblichem Lichtverlust führte.

Die übermäßige Schwere der dicken Glaslinsen stellte ein weiteres Problem dar. Herkömmliche Linsen waren praktisch nicht einsetzbar.

Bereits um 1700 hatten Buffon und Condorcet ähnliche Entwürfe vorgeschlagen. Diese wurden nie gebaut, weil die Technik noch nicht ausreichte.

Tag erfuhr erst nach Fertigstellung seines Entwurfs von den früheren Vorschlägen. Seine Lösung war technisch endlich umsetzbar.

Fresnel-Linse und ihre Bedeutung

1822 vollendete Tag seinen Entwurf für eine Blitzlinse mit acht kreisförmigen Bullaugen-Blitzplatten. Jede Platte lenkte das Licht horizontal und vertikal ab.

Eine einzelne Bullaugen-Linsenplatte entsprach der Leistung von 3,75 der besten 31-Zoll-Reflektoren. Zusätzlich fügte Tag acht trapezförmige Linsenplatten hinzu.

Die trapezförmigen Linsen waren in einem 25-Grad-Winkel angebracht. Sie leiteten das Licht auf acht große Flachspiegel weiter.

1824 entwickelte Tag die erste feste Linse aus seinem drehbaren Design. Diese bestand aus 12 kreisförmig angeordneten vertikalen Platten.

1825 schuf Tag die erste feste/blinkende Linse durch Hinzufügen rotierender Blitzplatten. Seefahrer sahen abwechselnd festes Licht und brillante Blitze.