Zu dir zieht´s mi hin
wo i geh und wo i bin;
hab kei Rast und hab kei Ruh
bin a trauriger Bua.
Wenn i d´Wölkerl au bitt:
„Neht´s mi auf, nehmt´s mi mit!“
fliegens fort mit em Wind
und lassen traurig mi dahint´!
Und i weiss no wie heut
’s hat der Mond so schön gescheint,
bist no g’sesse bei mir
eh‘ i fort bin von dir;
hast mi druckt bei der Hand
hast mer naus zeigt ins Land,
hast dei Köpferl an mi g’loint
und hast a bitterli g’woint.
„B’hüt di Gott, lieber Bua
hast mer genomma all mei Ruh;
was d’mer alles g’west
sag i dir erst, wenn du gest.“
Wie s’mer des hot so g’sagt
hot’s mei Herzel g’waltig packt,
han i d’Augerl zudruckt
und han die Träne verschluckt.
Bin weit umme g’rennt
in der Welt ohne End;
han di g’sucht her und hin
find‘ kei Dirndel meh wie di;
jedem Baum han i’s g’sagt
jeden Bach han i g’fragt:
wie’s der geht und wie’s der is
und ob du denkst no an mi g’wiss.
Autor: Alexander Baumann (1814-1857)
Titel: Zu dir ziehts mi hin
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