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Martin von Tours - Bischof von Tours
Martin von Tours - Bischof von Tours

Hier geht es zu einer ausführlichen Legendenbeschreibung  —  Druckfassung (6 Din A4 Seiten)
  • Festtag, Gedenktag oder auch Verehrungstag ist der 11. November
* im Jahr 310 oder 316 in Sabaria in Ungarn
am 6. oder 11. November im Jahr 400

Martin von Tours, der hoch berühmte heilige Bischof, wurde zwischen 316 und 317 zu Sabaria in Pannonien (Ungarn) geboren. Sein Vater war ein Soldat, der sich von der untersten Stufe des Kriegsdienstes zum Tribun hoch geschwungen hatte. Noch als zartes Kind kam Martin mit seinen Eltern nach Pavia in Italien und erhielt dort seine Erziehung. Obgleich seine Eltern heidnisch waren, so ließ er sich doch schon in einem Alter von zehn Jahren unter die Katechumenen (Taufbewerber) aufnehmen. Es entstand in ihm die lebhafte Begierde, sich in die Einsamkeit zurück zu ziehen, aber er mußte dieses Vorhaben aufgeben und erst 15 Jahre alt, in die römische Reiterei eintreten. Römische Soldaten hatte es genug gegeben, welche für Christus während der Verfolgungen zu sterben gewußt; diesen nacheifernd lebte er auch als Soldat für Christus und trug unter dem Panzer ein mitleidvolles Herz für die Armen. Zeugnis davon gibt unter anderem das weltberühmte Faktum, wie er einst, noch im Stande der Katechumenen, einem von Kälte zitternden Halbnackten Bettler, der ihn an dem Tor der Stadt Amiens um Almosen angerufen hatte, die Hälfte seines Mantels schenkte, worauf ihm in der folgenden nacht der Heiland erschien, angezogen mit der Hälfte des Mantels, den er dem Bettler gegeben hatte, und zu der ihn umgebenden Engelschar sprechend:

„Martin, noch Katechumen, hat mich mit diesem Gewande bekleidet!”

An der Stelle, wo Martin dieses Liebeswerk vollbrachte, wurde nachher eine Kapelle gebaut. Im 18. Jahr seines Alters empfing er die Taufe. Nach der Taufe blieb er noch zwei Jahre im Kriegsdienst, auf seinen Hauptmann wartend, der nach dieser Frist sich mit ihm zurück zu ziehen versprochen hatte und erhielt sodann den verlangten Abschied. Nachdem Martin die Waffen abgelegt hatte, zog er sich, wie Sulpitius Seperus erzählt, nach Poitiers zu dem heil. Hilarius zurück. Verhält sich dies nun wirklich so, so geschah es zur Zeit, da Hilarius noch ein Laie war, was aber nicht zum Kontext paßt, indem Sulpitius weiter erzählt, Hilarius habe den Martin für seine Kirche behalten und zum Diakon weihen wollen, Martin aber dazu nicht bewogen werden können und sich nur zum Exorzisten weihen lassen. Wahrscheinlicher möchte wohl die Annahme sein, Sulpitius habe mehrere Jahre, die zwischen dem Abschied Martins vom Militärdienst bis zu dessen Reise nach Poitiers lagen, mit Stillschweigen übergangen. Sei dem wie ihm wolle, Martin unternahm kurz nach seiner Ordination zum Exorzisten eine reise nach Pannonien, wohin seine Eltern zurück gekehrt waren, um diese, die noch dem Heidentum anhingen, zur christlichen Religion zu bekehren.

Als er durch die Alpen zog, machte er auf einen Räuber, der schon im Begriff stand, ihn zu töten, durch seine ruhige Zuversicht auf Gott und durch die Bemerkung, nicht für ihn, sondern für sie (die Räuber) sei alles zu befürchten, weil sie sich der göttlichen Barmherzigkeit unwürdig machten, einen solchen Eindruck, daß er sich bekehrte und in einem Kloster ein bußfertiges Leben führte. In Pannonien hatte Martin zwar nicht die Freude, seinen Vater bekehren zu können, aber desto besser gelang es ihm mit seiner Mutter und vielen anderen.

Hier, wo der Areanismus wie in seinem Reich thronte, erwarb er sich auch zuerst den Titel eines Bekenners, indem er für das Bekenntnis der Gottheit Jesu Christi mit Ruten geschlagen und vertrieben wurde. Er wollte nun, seinem Versprechen gemäß, nach Poitiers zu Hilarius zurück zu kehren, aber auf die Nachricht von dessen Verbannung ging er nach Mailand und von da durch den arianischen Bischof Aurentius vertrieben, zog er sich auf die verlassene kleine Insel Gallinaria bei Genua zurück und führte hier einige Zeit mit einem Priester ein strenges Einsiedlerleben. Als endlich Hilarius im Jahr 360 die Erlaubnis erhielt, in seine Diözese zurück zu kehren, reist ihm Martin nach Rom entgegen und als er ihn hier nicht mehr antraf, folgte er ihm nach Poitiers. So wie die Einsamkeit von Jugend an Martins Wonne bildete, so errichtete er nun, von Hilarius mit einem kleinen Stück Land beschenkt, zwei Stunden von Poitiers das Kloster Liguge, das erste Kloster in Gallien und eines der ältesten im ganzen Abendland. Hier war es auch, wo er einen Katechumenen vom Tode erweckte, das erste seiner vielen Wunder, die seinen Ruhm im ganzen Occidente und Orient verbreiteten und über die uns sein intimster Freund und treuer Biograph Sulpitius Severus, der von einem teil der selben selbst Augenzeuge war, unter der wiederholten Versicherung, nur Wahres zu erzählen, berichtet, dabei unter anderem bemerkend, Martin habe ihm öfter gesagt, er habe als Bischof keine so mächtige Gnade zu Werken dieser Art in sich gefühlt, wie er sie vor dem Epsicopat gehabt habe.

Zwischen 371-372 starb Lidorius, der zweite Bischof von Tours, der von 338 bis 371 oder 372 Bischof dieser Stadt gewesen ist und dem Gatianus, ersten Bischof von Tours, von Rom her gekommen, zum Vorgänger gehabt hatte. Zum neuen Bischof wünschten sich die Touroneser niemand anderen als Martin, aber wie ihn aus seiner Zelle locken, die er so ungern verließ? Ein Bürger von Tours bat ihn zu seiner mit dem Tode ringenden Frau, doch kaum hatte Martin den Fuß über die Schwelle des Klosters gesetzt, als die im Hinterhalt verborgenen Scharen von Bürgern aus Tours sich seiner Person bemächtigten und ihn nach Tours brachten. Hier war ganz Tours, die Umgegend und die benachbarten Städte versammelt, alles wollte den Martin zum Bischof haben, nur ein kleines Häuflein ausgenommen, worunter sich einige Bischöfe befanden, denen er wegen seines Mundes, seiner ungekämmten Haare und seiner wenig eleganten Kleidung nicht ebenbürtig schien! Das Volk verlachte diese Gegner und wählte Martin. Als Bischof behielt Martin seine strenge, arme und demütige Lebensweise bei und wohnte eine Zeitlang in einer Zelle nahe bei der Kirche, aber da er hier zu sehr von dem Andrang des Volks gestört wurde, baute er nicht weit von Stadt das Kloster Marmoutier zu seinem gewöhnlichen Wohnsitz. Der Ort, wo Martin dieses Kloster errichtete, war eine zwischen Felsen und der Loire gelegene Öde, wohin man nur auf einem sehr schmalen Weg gelangen konnte. Hier bewohnte er und ebenso mehrere Brüder, eine Zelle aus Holz, die meisten anderen Brüder bauten sich Löcher in die Felsen und wohnten darin. Die Gesamtzahl dieser Mönche stieg bald auf 80 an. Keiner durfte etwas als Eigentum besitzen, nicht einmal die Kommunität, sondern der nötige Unterhalt wurde aus dem allgemeinen Kirchenfond bestritten. Die jungen Mönche schrieben Bücher ab, die älteren oblagen nur dem Gebet und geistlichen Verrichtungen. Selten verließen die Mönche ihre Zellen, außer zum gemeinschaftlichen Gebet im Oratorium und zum gemeinschaftlichen Abendtisch, der einzigen Erquickung des Tages, wobei nie Wein getrunken wurde, oder wenn Martin aufs Land ging, denn da nahm er immer viele Mönche mit sich, ging jedoch allein, getrennt von ihnen. Ihre Kleidung bestand in einer Tunica aus Kamelhaaren, gleichwohl lebten unter ihnen mehrere von edler Geburt und zarter Erziehung. In der Folge bestiegen die meisten dieser Mönche bischöfliche Stühle, denn überall wollte man die in Martins Schule und heiliger Atmosphäre gebildete Männer zu Hirten der Kirchen haben. Über die weitere Geschichte dieses Klosters siehe Mabill. Annal.

Bei dieser Lebensweise des Heiligen mit seinen Mönchen kam die Ausübung der bischöflichen Obliegenheiten nicht zu kurz, Martin war für Gallien, wie im sechsten Jahrh. sieben gallische Bischöfe in ihrem Brief an die hl. Radegundis erklären, ein von der göttlichen Fürsehung gesendeter und mit der apostolischen Gnade ausgerüsteter Apostel (Greg. Tur. hist. IX. 39).

In Gallien wie in mehreren anderen Ländern des römischen Reiches gab es damals noch viele Heiden auf dem Land, noch existierten hier Tempel, Statuen und Priester der alten Gottheiten, noch herrschte bei den gallischen Bauern die Gewohnheit „simulacra daemonun candido tecta velamine misera per agros suos circumferre dementia” (Sulp. Sev. vit Mart. c. 9), Folgen der Regierung des Kaisers Julian und der zwei christlichen Kaiser Jovian ( 364) und Valentinian I. (375), welche beide den Heiden Religionsfreiheit gestatteten. Martin, der große Verehrer der Demut und Armut, der glühende Liebhaber Christi war es nun, welcher durch sein Beispiel, durch seine Predigt und die ihm gewordene Wundergabe das gallische Landvolk massenweise zum Christentum bekehrte. Oft geriet er bei dieser apostolischen Arbeit, besonders wenn er Hand an die Götzentempel legte und heilige Bäume umhaute, in Lebensgefahr. So stürzten, als er im Land der Aeduer einen Götzentempel zerstörte, die Bauern über ihn her, einer schwang schon das Beil um ihn zu töten, Martin aber bot ihm seinen Hals dar, der Wütende wird von Schrecken ergriffen, sinkt in die Knie und bittet um Verzeihung.

Ein andermal will ihn ein Götzendiener erdolchen, aber der Dolch entfiel seinen Händen und war nicht mehr aufzufinden. Wie wunderbar der Schutz Gottes über Martin waltete, leuchtet besonders aus folgendem hervor. Martin hatte eben einen sehr alten Götzentempel zerstört und wollte auch eine vor dem selben stehende Fichte umhauen. Die Heiden widersetzten sich, endlich sagten sie: „Hast du so großes Vertrauen auf deinen Gott, so wollen wir selbst den Baum umhauen, unter der Bedingung, daß du wenn er fällt, ihm deine Schultern unterlegst.” Martin nahm die Bedingung an und ließ sich gebunden an die Stelle bringen, wohin der Baum sich beim Fall neigte. Eine große Menschenmenge sah dem Schauspiel zu, blass vor Schrecken standen Martins Mönche umher, schon fiel der Baum mit großem Krach auf Martin zu, als Martin daraufhin das Kreuzzeichen machte, wendete der Baum sich plötzlich auf die entgegen gesetzte Seite, wie von einem Sturm ergriffen, und hätte dabei beinahe die heidnischen Zuschauer erschlagen. Diese, betroffen durch dieses Wunder, begehrten alle durch Handauflegung unter die Katechumenen aufgenommen zu werden.

Während Martin die Heiden bekehrte und auf den Ruinen der Götzentempel christliche Kirchen und Klöster errichtete, trat er bei den Christen dem Aberglauben entgegen. In der Nähe von Tours stand eine Kapelle über der Grabstätte eines angeblichen Märtyrers, von dem man nicht Näheres wußte. Martin wollte weder die Andacht des Volks, das zu dieser Stätte zum Gebet kam, stören noch diese autorisieren, bis er über die Sache ins Reine gekommen wäre; als ihm aber endlich Gott zu erkennen gab, daß der vermeintliche Märtyrer ein hingerichteter Räuber sei, ließ er den Altar nieder reißen und machte so der Superstition (Aberglauben) ein Ende.

Nicht weniger merkwürdig ist, was Sulpitius Severus von den wiederholten Reisen Martins nach Trier an das kaiserliche Hoflager und von dessen Benehmen bei dem Verfahren gegen die Priscillianisten erzählt. Kaiser Valentinian I. befürchtend, der Heilige möchte etwas begehren, was er nicht bewilligen wollte und von seiner arianischen Gemahlin Justina verleitet, ließ ihn Anfangs gar nicht vor. Martin nahm zu seinen gewöhnlichen Waffen des Fastens und Betens seine Zuflucht und diese eröffneten ihm denn auch die Pforte des Palastes und das Herz des Kaisers, der alle Bitten Martins gewährte, ihn öfters zu sich lud und reichlich mit Geschenken bekehren wollte, die aber der Heilige aus Liebe zur Armut nicht annahm. Dem Kaiser Maximus verweigerte Martin längere Zeit die kirchliche Gemeinschaft und nahm auch dessen Einladung zur Tafel nicht eher an, als bis er seine Unschuld an dem Tode des Kaisers Gratian beteuerte und versicherte, nur gezwungen von den Soldaten den Purpur angenommen zu haben. Als nun Martin die Einladung zur kaiserlichen Tafel akzeptierte, lud Maximus, wie zu einer außerordentlichen Festlichkeit, die Vornehmsten seines Hofes ein, Martin saß bei der Tafel an der Seite des Kaisers und dieser reichte, ohne vorher getrunken zu haben, seinen Weinbecher dem Heiligen dar, der ihn aber nicht, wie der Kaiser erwartete, ihm zunächst zurück gab, sondern vorher seinen priesterlichen Gefährten aus Hochachtung für das Priestertum darbot. Wenn übrigens Martin bei Hof erschien, so geschah es immer, um für Unglückliche und Hilfsbedürftige Fürbitte einzulegen, namentlich um die Gnade des Kaisers für Viele, welche in die letzten politischen Kämpfe verwickelt waren, anzuflehen. Öfter ließ ihn Maximus selbst rufen, sich mit ihm zu besprechen, wobei Martin nicht unterließ, das, was ihm der hl. Geist eingab, frei heraus zu reden; so sagte er im prophetisch das Los voraus, das ihn treffen werde, wenn er den jungen Valentinian bekriegen würde. Auch mit der Kaiserin, einer hohen Verehrerin Martins, mußte dieser verkehren, und sie ruhte nicht, bis er ihr die große Freude gemacht, ihn eigens bei ihr bewirten und dabei wie eine andere Martha bedienen zu können. Unter denen,, für die seich Martin bei dem Kaiser verwendete, befanden sich auch die Priscillianisten, nicht als hätte er die Häresie (den Irrglauben) nicht verdammt, sondern weil er es für eine beispiellose, verbrecherische Neuerung hielt, eine kirchliche Angelegenheit dem weltlichen Gericht zu unterwerfen und Häretiker (Ketzer) mit Tortur und Tod zu bestrafen. Martin bat den Maximus, das Leben der Priscillianisten zu schonen, genug sei es, daß sie durch bischöflichen Urteilsspruch als Ketzer erklärt und von ihren Kirchen vertreiben worden seien. Während Martins Anwesenheit in Trier (384-385) zögerte man wirklich mit der gerichtlichen Untersuchung und der Kaiser versprach ihm vor seiner Abreise, daß kein Blut vergossen werden sollte. Aber nach Martins Abreise ließ sich der Kaiser durch den spanischen Bischof Ithacius und dessen genossen, welche die Häupter des Priscillianismus von dem weltlichen Gericht inquirirt und gestraft wissen wollen, wieder umstimmen und den Priscilllian mit mehreren Anhängern hinrichten.

Bald darauf, um 386, unternahm Martin wieder eine reise nach Trier zum Kaiser um die Begnadigung der zwei kaiserlichen Großbeamten Narses und Leucadius durchzusetzen, welche als Anhänger Gratians hingerichtet werden sollten. Zu Trier war eine eben Versammlung von Bischöfen, um den neu gewählten Bischof von Trier zu ordinieren. Diese Bischöfe hatten dem Ithacius nicht, wie Martin, Ambrosius und der Papst Siricius, die kirchliche Gemeinschaft entzogen, sondern ihn sogar für unschuldig erklärt. Als sie daher von Martins naher Ankunft hörten, fürchteten sie sich nicht wenig und brachte es bei dem Kaiser soweit, daß er dem Martin, ehe er in die Stadt kam, sagen ließ, er dürfe nicht kommen, wenn er nicht mit den Bischöfen Frieden halten wolle. Martin antwortete, er kommen mit dem Frieden Christi. In Trier angekommen, trug er dem Kaiser seine Bitte für die zwei Beamten vor, und da er gehört, es solle eine Militärkommission mit unbeschränkter Vollmacht nach Spanien geschickt werden, um die Untersuchungen gegen die Priscillianisten fortzusetzen und gegen die Schuldigen mit Confiscation (Einziehung der Güter) und Todesstrafe einzuschreiten, so fügte er auch die Bitte bei, diesen Beschluß nicht zur Ausführung kommen zu lassen. Maximus hörte den Heiligen sehr huldreich an, suchte ihn aber von der Rechtmäßigkeit des Verfahrens gegen die Priscillianisten zu überzeugen und mit den Bischöfen auszusöhnen; trete er mit diesen in Kirchengemeinschaft, so würden seine Bitten Erhörung finden. Als sich Martin auf diese Bedingung nicht einließ, entließ ihn der Kaiser mit Unwillen. Auf einmal kommt dem Heiligen zu Ohren, die zwei Beamten sollen wirklich hingerichtet werden und die Militärkommission sei schon auf dem Weg nach Spanien. Sogleich, obwohl es schon Nacht war, eilte er in den kaiserlichen Palast und versprach dem Kaiser die Kirchengemeinschaft mit den Bischöfen, und so rettete er viele Unglückliche, ohne Zweifel selbst manche Katholiken, wenigstens fürchteten sich selbst reiche Katholiken in Spanien vor den angedrohten Confiscationen wohl nicht ganz ohne Grund, weil Eiferer, wie ein Ithacius, schon ein anhaltendes Studium und Fasten für verdächtig hielten und Kaiser Maximus über Habsucht nicht erhaben war. Am andern Tag wohnte Martin mit Bischöfen der Ordination des felix bei, ließ sich aber nicht bewegen, dem Ordinationsakt seine Unterschrift zu geben. Seitdem vermied er strengstens jede Kommunion mit den Ithacianern und nahm an keiner bischöflichen Versammlung teil. Und oft erzählte er seinen Schülern, seit dieser Zeit habe sich die ihm gegen die Dämonen verliehene Gewalt vermindert.

Die übrigen Jahre, die Martin noch lebte, floßen in segenvoller Wirksamkeit für seine Gläubigen und Mönche dahin und wurden durch eine Menge Wunder verherrlicht. Das größte Wunder der Gnade blieb aber immer Martin selbst, dem Jesus alles in allem war, der alles in Gott schaute und auf ihn zurück führte, an dem man nie eine Leidenschaft bemerkte, dessen Sanftmut und Mitleid alle Herzen eroberten, dessen Demut und Bußgeist sein Herz zum reinsten Kristall läuterten, dessen Taten, Taten Gottes und dessen Worte, himmlische Einfalt und Weisheit waren.

Nun kam die zeit, da ihm Gott die himmlische Krone reichen wollte. Er erkrankte auf einer Reise, die er nach Cande, einer Pfarrei an der äußersten Grenze seiner Diözese, gemacht hatte und verlor plötzlich alle seine Kräfte. Ganz in Gott versammelt, starb er am 11. November 397 oder 400 auf einem mit Asche bestreuten Bußsack.

Die Bürger von Poitiers und Tours stritten sich um seinen hl. Leichnam, „unser ist er,” sagten jene, „denn bei uns war er Abt, ihr habt ihn als Bischof gehabt”; „unser gehört er,” entgegneten die Touroner, „denn bei uns ist er zum Bischof geweiht worden. (Greg. Tur. hist. Fr. I.43).” Tours siegte. Als der Leichenzug sich Tours nahte, strömte ihm die ganze Stadt und Umgegend entgegen, 2000 Mönche fanden sich ein, ebenso eine große Anzahl Jungfrauen.

Martins Nachfolger Briccius ließ über Martins Grab eine Cellula errichten, Bischof Perpetuus von Tours († 490) eine schöne Basilica; der berühmte Eligius fertigte für Martins Gebeine einen mit dicken Goldplatten überzogenen und mit den kostbarsten Edelsteinen übersäten Reliquienkasten; eine Menge anderer im Verlaufe der Zeit verherrlichte die Grabstätte und noch König Ludwig XI. ließ das Heiligtum mit einem 6776 Mark wiegenden Silbergitter umgeben. Martins Verehrung verbreitete sich rasch nicht nur über das ganze Abendland, sondern auch über das Morgenland. Die Wallfahrten an sein Grab, an dem eine Menge Heilungen und Wunder geschahen, erreichten eine Celebrität wie die Pilgerfahrten nach Jerusalem und Rom. Der Martinstag wurde ein fest, das im ganzen Abendland und besonders in Frankreich hoch gefeiert wurde. Kirchen zu Ehren des heil. Martin errichtete man seit dem fünften Jahrhundert. Frankreichs Regenten betrachteten St. Martin stets als ihren Schutzpatron.

Quellen:

  • Enzyklopädie der katholischen Theologie und ihrer Hilfswissenschaften - Band 6 von 1851
    Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2008)
  • Bild: Holzstich aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes (1863)
  • und weitere

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