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Allerseelen - (2. November)
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Allerseelen -

Die Verstorbenen, die noch im Fegfeuer geläutert werden, bedürfen der Fürsorge der noch Lebenden, vor allem ihrer Verwandten. Diese können Gott bitten, daß er die Seelen aus dem Fegfeuer, dem Ort der Reinigung, befreit. Durch die Feier der Messe wird Gott angefleht. Deshalb können Priester bis zu drei Messen feiern. Ein Gedächtnis der Verstorbenen wurde schon früh gefeiert, meist in Verbindung mit Ostern, dem Tag der Auferstehung. Der 2. November geht auf eine irische Tradition zurück.

Die Lichter, die auf die Gräber gestellt werden, symbolisieren die Seelen der Verstorbenen. Die Gräber werden nicht nur deshalb mit immergrünen Zweigen geschmückt, weil das am Beginn des Winters sinnvoll ist, sondern weil Grün die Farbe der Hoffnung und immergrüne Pflanzen zudem Ausdruck der Treue sind.

Mit freundlicher Unterstützung von Eckhard Bieger
http://www.kath.de/Kirchenjahr/ - redaktion@kath.de

Allerseelen, Zeit für unsere Toten und unseren Seelenglauben

Erinnerung ist wichtig, um seine Trauer zu verarbeiten. Es ist hilfreich, um den Verstorbenen allmählich loszulassen. Den Prozess des Abschiednehmens haben wir Menschen schon immer ritualisiert. Unser Totengedenken reicht weit in vorchristliche Traditionen zurück. Am 3., 7., 30. und 40. Tag nach der Beisetzung und am Jahrestag des Todes gedenkt die Kirche eines Verstorbenen. Die Erinnerung an unsere Verstorbenen wird ergänzt durch allgemeine Gedenk- und Trauertage, und der November kennt eine ganze Reihe davon.

Der November gibt sich so, wie der Volksmund ihn getauft hat - "Totenmonat". Melancholie beherrscht den wohl schwermütigsten, trübsten und tristesten Monat des Jahres Wir gedenken jetzt der Toten, denn wir sollen uns auch an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. Man sagt: "Mit dem Frühling wird uns die Erde zu einer lieben Heimat, im November kommt es uns vor, als weise sie uns zurück". Entfliehen können wir uns dieser Tatsache jedoch nicht. Sterben und Vergehen in der Natur ist die notwendige Voraussetzung für neues Leben und kein Unglück.

Über die religiösen Anschauungen der alten Germanen, unseren Urahnen, gibt es nur spärliche Überlieferungen. Man weis jedoch, dass sie an ein Fortleben im Jenseits glaubten. Sie hatten eine hohe Vorstellung von dem besseren Teil des Menschen, der dem menschlichen Körper belebenden Seele, welche sich mit dem letzten Atemzug vom Körper trennt und als "unsterblicher" Geist weiterlebt. Diese Auffassung lebt in dem Wort unserer Urväter "Atem" (Geist) weiter.

Von der Art des Weiterlebens der Seele hatten die Germanen vermutlich unterschiedliche Auffassungen, die noch heute in Westfalen im Volksaberglauben weiter leben. So soll ein Sturm entstehen, wenn sich einer erhängt hat oder auf sonstige Weise den Freitod erwirkt hat. Nach altem Glauben müssen Selbstmörder so lange, bis sie eines natürlichen Todes gestorben wären am Ort ihres Verbrechens umherirren. In unserem westfälischen Seelenglauben der Sagenwelt bedeutet auch das Wiedererscheinen eine Strafe für den Toten wegen eines schlechter Lebenswandels, der ihn im kühlen Grab keine Ruhe ließ und so für seine schlechten Taten büßen musste. Die Grabesruhe kann aber auch durch die Hinterbliebenen gestört werden, wenn sie durch Nachlässigkeit nicht die nötige Ehre erweisen, oder durch endloses Weinen und Klagen den Verstorbenen zur Wiederkehr zwingen. So weiß eine Sage von einer Bäuerin zu berichten, deren Lebenswandel überall als schlecht bekannt war, dass ihre Seele nach dem Tode verdammt wurde, in der Hülle des Körpers auf der Erde zu wandeln. Anderswo wird von einem reichen Bauern erzählt, der trotz seiner Frömmigkeit ein abschreckendes Beispiel der Selbstsucht war. Keinen Heller gab er den Armen, keinen Heller widmete er dem Gemeindewohl. Nach dem Tode musste er dafür Nacht für Nacht um ein Erlösungsgebet bitten.

Westfälischer Seelenglaube berichtet öfter, dass ein unruhiges Gewissen den Verstorbenen im Sarg keine Ruhe lässt, und seinen Geist aus dem Grab entlässt, was großen Lärm verursacht. Eine in früherer Zeit notwendige Folge war das Ausgraben des Leichnams und das umbetten in benachbarter geweihter Erde. Der alte Seelenglaube sieht die Seele als ein Feuer oder als ein Licht, Geister schweben als Flammen durch die Luft. Das einfallsreiche Volk erinnert sich an Feuermänner, die als geistige Wesen unterschiedliche Gestalten annahmen. Bald erschienen sie als Menschen mit schwarzen Gesichtern und mit feurigleuchtenden Augen, bald als Totengerippe mit einer lodernden Flamme im Brustkorb bis hin zu den heutigen Horrorgestalten. Die alten Westfalen glaubten, dass diejenigen Seelen, die auf Erden aus Habsucht die Grenzsteine verrückt haben (Böses taten), nach dem Tode zur Strafe als leuchtende Geister herumtreiben müssen. Dem Guten sind sie gnädig, denn sie geleiten ihn mit ihrem Lichte im Dunkel der Nacht, dem Bösen sind sie furchtbar, denn sie führen ihn auf lebensgefährliche Abwege.

Seelengedenken am Allerseelentag
An einem Tag im Jahr gedenken wir den armen Seelen. Es ist der 2. November- Allerseelen

Am Allerseelentag, dem Tag nach Allerheiligen, gedenken die Christen ihrer Toten. Die Hilfe der Lebenden für die Verstorbenen steht im zentralem Geschehen. Papst Johannes XXIII. (1958 - 1963) hat noch von Ostern als dem "Fest aller Toten" gesprochen. Im Jahre 998 legte Odilo von Cluny die Allerseelenfeier für den 2. November fest. Seit dem 11. Jahrhundert hat sich Allerseelen (auch: Selentag oder Seltag) am 2. November, den Tag nach Allerheiligen, durchgesetzt. Ursprünglich beging man allerdings Allerheiligen und Allerseelen an einem einzigen Tag. Heute ist es an beiden Feiertagen Brauch, dass die Familien gemeinsam zum Friedhof gehen, um ihre Toten zu gedenken. Schon die alten Römer kannten das dreitägige Fest mundus patet. Während des Zeitraumes stiegen die Manes, die Seelen der Ahnen, aus der Unterwelt empor. Nach einem zunächst nur bei den Dominikanern, dann bei spanischen Priestern verbreiteten Brauch durften an diesem Tag drei Messen von jedem Priester gelesen werden. Dieser Brauch wurde 1915 von Benedikt XV. auf die ganze Kirche ausgedehnt.

Heute wie gestern werden Messfeiern abgehalten, Prozessionen zum Friedhof gemacht wobei auch die Priestergräber besucht, die Gräber geschmückt sowie die "Ewigen Lichter" angezündet werden. Mancherorts werden heute noch sogenannte Seelenbrote oder Krapfen gebacken sowie Seelenbrezeln, Seelenwecken oder Seelenzöpfe. Ferner sind überliefert: Seelspitzbrot, ein Gebildebrot, oder Seelenkuchen, kleine runde Mürbeteigkekse mit Rosinenaugen und Mündern aus kandierten Kirschen, Stuck sowie Allerseelenbrötchen.

Nach altem Volksglauben, der auch in evangelischen Gebieten verbreitet war, stiegen die Armen Seelen an diesem Tag aus dem Fegfeuer zur Erde auf und ruhten für kurze Zeit von ihren Qualen aus. Aus diesem Grund stellte man manchmal genau wie zu Allerheiligen etwas Essbares auf das Grab. Die armen Seelen haben bis Mittag Zeit, um wieder ins Fegefeuer zurückzukehren. Die Kinder besuchten die Gräber um im Gras eventuell kleine Münzen zu finden, welche die Verstorbenen hinterlegt haben sollen. Davon kauften sie sich die Seelenbrezeln. Arme-Seelen-Geher sammelten in manchen Dörfern ovale Seelenbrote ein. Die Gräber bespritze man mit Weihwasser um die Qualen der Seelen in der heißen Hölle zu lindern. Man achtete zudem darauf, dass auf Gräbern von Selbstmördern keine Kerzen entzündet wurden, weil es hieß, deren Kinder würden dadurch auch zu Selbstmördern. Eine zentrale Bedeutung haben auch heute noch die Armseelenspenden ("Seelgerätestiftungen") in Form "guter Werke" der Lebenden.

Auch zu Hause gedachte man der Toten. Die älteren Westfalen achten teilweise heute noch darauf, dass die Menschen beim Umgang mit spitzen und scharfen Gegenständen sehr vorsichtig sind. Im Haus darf kein Messer mit der Schneide nach oben liegt, weil sonst die armen Seelen darauf reiten müssen. Keine Tür darf fest zugeschlagen werden, damit sich keine arme Seele einklemmen kann. So soll man auch keine Harke oder Egge auf der Rückseite liegen lassen, damit keine verfolgte arme Seele an der eiligen Flucht gehindert und von den spitzigen Zähnen verletzt werden kann, und eine leere Pfanne darf nicht auf dem Ofen stehen, denn eine arme Seele könne sich darin verbrennen. Das Herdfeuer blieb damals Tag und Nacht brennen, denn die armen Seelen, die die "kalte Pein" erlitten, sollten sich mal erwärmen können. Brennende Lichter sorgten daheim auch für die nötige Ruhe aller.

Mancherorts verblieben für die Seelen auf dem Küchentisch Milch, Wasser und Brot oder man überließ ihnen sogar ein Gedeck. Mancherorts aß man am Abend von Allerseelen Hirsebrei, weil man annahm, die Zahl der gegessenen Körner entscheide, wie viele Seelen aus dem Fegfeuer befreit würden.

Manch einer erinnert sich vielleicht noch an das Arme Seelen-Lied, das bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in den meisten Regionen Westfalens von den Kindern gesungen wurde.

Arme-Seelen-Lied

Hol´n Schlüssel aus der Tasch,
geh in Keller rasch,
bring ein, zwei Flasch,
bring, was du willst, herbei.
Seele, Seele, für´n Apfel oder zwei,
hast kein Apfel, gib Birnen drei.

Ein Beitrag von Bernhard Michels

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